English · 00:07:31
14 oct. 2025 13:46

Why is Saudi Arabia buying up the video game industry?

ZUSAMMENFASSUNG

Tom Wainwright, Medienredakteur von The Economist, und Rosie Blau, Co-Moderatorin des Podcasts The Intelligence, besprechen Saudi-Arabiens milliardenschwere Investitionen in die Videospielbranche, darunter den Kauf von Electronic Arts für 55 Milliarden Dollar, um ein Gaming-Imperium aufzubauen und die Wirtschaft zu diversifizieren. (28 Wörter)

AUSSAGEN

  • Saudi-Arabiens Public Investment Fund führt eine Gruppe an, die Electronic Arts für 55 Milliarden Dollar kauft, was Teil eines milliardenschweren Drangs in die Gaming-Branche ist.
  • Die Gaming-Industrie ist heute wertvoller als Kino, Streaming oder Musik zusammen.
  • Saudi-Arabien besitzt durch Savvy Games, das mit 38 Milliarden Dollar ausgestattet ist, Anteile an zahlreichen bekannten Gaming-Firmen wie Scopely, Niantic und Embracer.
  • Kronprinz Mohammed bin Salman ist ein großer Fan von Spielen wie FC (ehemals FIFA) und möchte ein "Disney der Videospiele" schaffen, inklusive E-Sports-Events.
  • Saudi-Arabien zielt darauf ab, bis 2030 39.000 Jobs in der Gaming-Branche zu schaffen, um die Wirtschaft von Öl unabhängig zu machen.
  • Die Investitionen könnten "Gamewashing" darstellen, um Soft Power zu gewinnen und das Image des Landes zu verbessern, ähnlich wie beim Sport.
  • Es gibt 330 Millionen arabischsprachige Gamer, die unterversorgt sind, und Saudi-Arabien sieht Chancen, regionale Mythen in Spiele zu integrieren, wie China es mit Black Myth: Wukong getan hat.
  • Saudi-Arabiens Einfluss könnte Spiele subtil verändern, indem sensible Themen vermieden werden, ähnlich wie Hollywoods Anpassung an den chinesischen Markt.

IDEEN

  • Saudi-Arabiens Gaming-Investitionen zielen auf die Erschaffung eines "Disney der Videospiele" ab, mit E-Sports als Äquivalent zu Themenparks.
  • Die Diversifizierung der saudi-arabischen Wirtschaft weg vom Öl könnte durch Gaming-Jobs und Ausbildung an Universitäten wie für Frauen beschleunigt werden.
  • "Gamewashing" ermöglicht es Saudi-Arabien, durch Kontrolle über ein mächtiges Medium wie Gaming ein moderneres Image zu projizieren und Soft Power aufzubauen.
  • Arabischsprachige Gamer in der Region, mehr als in Westeuropa oder den USA, bieten ungenutztes Potenzial für lokal kulturell geprägte Spiele.
  • China dient als Vorbild: Seine erfolgreichen Spiele wie Black Myth: Wukong popularisieren nationale Mythen international und stärken kulturelle Einflussnahme.
  • Saudi-Arabiens Einfluss auf globale Spiele könnte zu subtilen Anpassungen führen, wie der Integration von Touristenorten in Franchises wie Assassin's Creed.
  • Die Überraschung über Charaktere wie Cristiano Ronaldo in japanischen Spielen wie Fatal Fury könnte auf saudische Verbindungen zurückgehen, da das Entwicklerstudio und Ronaldos Team saudi-finanziert sind.
  • Die Gaming-Branche als neues Medium übertrifft traditionelle Unterhaltung und eröffnet Chancen für politische Narrative jenseits von Sportinvestitionen.
  • E-Sports-Kontrolle von 40 Prozent des globalen Marktes positioniert Saudi-Arabien als zentralen Akteur in wettbewerbsbasiertem Gaming.
  • Zukünftige Spiele könnten mittelöstliche Legenden einweben, um ein alternatives Narrativ zu westlichen oder chinesischen Geschichten zu schaffen.

EINSICHTEN

  • Gaming als strategisches Werkzeug für wirtschaftliche Diversifizierung transformiert Ressourcenstaaten wie Saudi-Arabien von Ölabhängigkeit zu kreativen Industrien.
  • Persönliche Leidenschaften von Führern, wie MBS' Gaming-Hobby, können nationale Politiken antreiben und langfristige Imperien formen.
  • Soft Power durch Medienkontrolle, wie in Gaming, ermöglicht subtilere Imagewandel als Sportevents, da Inhalte global und immersiv wirken.
  • Kulturelle Lokalisierung in Spielen schafft nicht nur Märkte, sondern exportiert Identitäten, wie Chinas Mythen-Export zeigt, und könnte den Nahen Osten entmystifizieren.
  • Globale Branchen passen sich einflussreichen Investoren an, indem sie kontroverse Themen meiden, was zu einer homogenisierten, marktorientierten Kreativität führt.
  • Die Unterversorgung regionaler Gamer in der arabischen Welt birgt enormes Wachstumspotenzial, das durch Investitionen in lokale Narrative entfesselt werden kann.

ZITATE

  • "Saudi Arabia now controls about 40% of the global esports industry."
  • "There are 330 million Arabic speaking gamers these days. That's more than in all of Western Europe or in the United States."
  • "Muhammad bin Salman, the crown prince, is himself a huge fan of gaming."
  • "They hope that by 2030 they will have created 39,000 jobs in the gaming industry."
  • "If you control the video games business or large chunks of it, you are going to have some pretty serious soft power."

GEWOHNHEITEN

  • Mohammed bin Salman spielt regelmäßig FC (ehemals FIFA), um seine Leidenschaft für Gaming zu pflegen und Branchenkenntnisse zu vertiefen.
  • Saudi-Arabiens Investmentfonds priorisiert systematische Akquisitionen großer Gaming-Firmen, um ein Imperium schrittweise aufzubauen.
  • Die Regierung kooperiert mit Universitäten, um Gaming-Design-Kurse für Studenten, einschließlich Frauen, routinemäßig anzubieten und Talente zu fördern.
  • Savvy Games investiert kontinuierlich in E-Sports-Veranstaltungen, um Live-Erfahrungen wie Themenparks zu etablieren.
  • Branchenexperten in Saudi-Arabien analysieren erfolgreiche Modelle wie Chinas Mythen-Spiele, um kulturelle Inhalte regelmäßig in Entwicklungen zu integrieren.

FAKTEN

  • Die Gaming-Industrie ist derzeit wertvoller als Kino, Streaming und Musik zusammen.
  • Saudi-Arabiens Savvy Games hat einen Fonds von 38 Milliarden Dollar, um ein Gaming-Imperium zu schaffen.
  • Das Land kontrolliert bereits 40 Prozent des globalen E-Sports-Marktes durch Käufe wie ESL und Face It für 1,5 Milliarden Dollar.
  • Electronic Arts, die drittgrößte US-Gaming-Firma, wird für 55 Milliarden Dollar von einer saudi-geleiteten Gruppe übernommen.
  • Es gibt 330 Millionen arabischsprachige Gamer, mehr als in Westeuropa oder den USA.

VERWEISE

  • Spiele und Firmen: Archon: The Light and the Dark, Electronic Arts (EA), FC (ehemals FIFA), Monopoly Go (Scopely), Pokémon (Niantic), Tomb Raider (Embracer), Grand Theft Auto (Take-Two), Capcom, Nexon, NCSoft, Nintendo, ESL, Face It, Black Myth: Wukong, Assassin's Creed (Ubisoft), The Sims (EA), Fatal Fury (saudi-finanziertes Studio), 7 Years in Tibet (Filmvergleich).

WIE MAN ANWENDET

  • Identifizieren Sie ein wachsendes globales Medium wie Gaming und bauen Sie einen dedizierten Fonds auf, um Schlüsselunternehmen zu akquirieren und Anteile zu sichern.
  • Nutzen Sie persönliche Interessen von Führern, um politische Prioritäten zu setzen, und integrieren Sie sie in nationale Diversifizierungsstrategien.
  • Fördern Sie Ausbildungsprogramme an Universitäten, um lokale Talente in Design und Entwicklung zu schulen, mit Fokus auf unterrepräsentierte Gruppen wie Frauen.
  • Entwickeln Sie E-Sports-Infrastruktur, um 40 Prozent Marktanteil zu erobern und Live-Events als kulturelle Attraktionen zu etablieren.
  • Lokalisieren Sie Inhalte mit regionalen Mythen und Legenden, um unversorgte Märkte wie arabischsprachige Gamer anzusprechen und Soft Power aufzubauen.

EINE-SATZ-ZUSAMMENFASSUNG

Saudi-Arabiens Gaming-Investitionen diversifizieren die Wirtschaft, bauen Soft Power auf und integrieren kulturelle Narrative in globale Unterhaltung. (12 Wörter)

EMPFEHLUNGEN

  • Investieren Sie in Gaming, um von Öl wegzudiversifizieren und Tausende Jobs bis 2030 zu schaffen.
  • Nutzen Sie E-Sports, um ein Äquivalent zu Themenparks zu bauen und 40 Prozent globalen Einfluss zu gewinnen.
  • Entwickeln Sie Spiele mit arabischen Mythen, um 330 Millionen Gamer anzusprechen und kulturelle Exporte zu fördern.
  • Analysieren Sie Vorbilder wie Chinas Black Myth: Wukong, um nationale Legenden international zu popularisieren.
  • Vermeiden Sie direkte Zensur, sondern integrieren Sie subtile Einflüsse wie Touristenorte in bestehende Franchises.

MEMO

Saudi-Arabien, lange als Ölmacht bekannt, setzt nun auf die Welt der Videospiele, um seine Zukunft zu sichern. In einem kühnen Schachzug leitet der Public Investment Fund des Königreichs die Übernahme von Electronic Arts (EA), dem drittgrößten US-Gaming-Unternehmen, für 55 Milliarden Dollar. Diese Transaktion ist nur der Höhepunkt einer strategischen Offensive: Durch die Tochter Savvy Games, ausgestattet mit 38 Milliarden Dollar, hat Saudi-Arabien bereits Anteile an Giganten wie Nintendo, Take-Two (Macher von Grand Theft Auto) und Embracer (Inhaber von Tomb Raider) erworben. Was einst als Nischenspass galt, ist heute eine Branche, die Kino, Streaming und Musik in den Schatten stellt – und Saudi-Arabien will ihren Thron besteigen.

Hinter dieser Expansion steckt mehr als bloße Kapitalflucht. Kronprinz Mohammed bin Salman (MBS), ein selbsternannter Gaming-Enthusiast und Fan der EA-Franchise FC (früher FIFA), träumt von einem "Disney der Videospiele". Statt Themenparks plant er immersive E-Sports-Erlebnisse: Das Land kontrolliert bereits 40 Prozent des globalen E-Sports-Markts durch Käufe wie ESL und Face It für 1,5 Milliarden Dollar. Gleichzeitig dient Gaming der wirtschaftlichen Diversifizierung. Bis 2030 sollen 39.000 Jobs entstehen, unterstützt durch Partnerschaften mit Universitäten, die sogar Frauen in Game-Design ausbilden. In einer post-Öl-Welt könnte dies der Schlüssel zu nachhaltigem Wachstum sein.

Doch Kritiker wittern "Gamewashing" – eine Variante des bekannten Sportswashings in Golf oder Fußball. Gaming als mächtiges Medium bietet Soft Power: Mit 330 Millionen arabischsprachigen Spielern, mehr als in Europa oder den USA, sieht Saudi-Arabien Chance, unterversorgte Märkte zu erobern. Inspiriert von Chinas Erfolg mit Black Myth: Wukong, das nationale Mythen exportiert, wollen sie mittelöstliche Legenden in Spiele weben. Ubisoft integriert bereits saudische Touristenorte in Assassin's Creed; sogar Cristiano Ronaldo taucht in Fatal Fury auf, finanziert durch saudi-gestützte Firmen. Solche Tie-ups deuten auf eine Zukunft hin, in der Spiele subtil saudische Narrative einflößen.

Die Frage bleibt, ob dieser Einfluss Inhalte verändert. Ähnlich wie Hollywood sensible Themen für den chinesischen Markt meidet – denkt an "Seven Years in Tibet" –, könnten Franchises wie The Sims, die LGBTQ+-Themen umfassen, angepasst werden. Experten bezweifeln eine sofortige "Saudi-fizierung", doch ein leichter Akzent ist denkbar. Saudi-Arabiens Aufstieg könnte die Gaming-Welt bereichern, indem er Vielfalt fördert – oder uniformieren, wenn wirtschaftliche Interessen dominieren. In einer Branche, die Milliarden bewegt, wird das Königreich nicht nur spielen, sondern die Regeln mitbestimmen.

Letztlich zeichnet diese Strategie ein Bild ambitionierter Transformation: Von der Wüste zum digitalen Imperium. Während MBS' persönliche Leidenschaft den Funken liefert, ist der Plan kalkuliert – wirtschaftlich, kulturell, politisch. Ob er gelingt, hängt von der Balance zwischen Innovation und Einflussnahme ab. Für Gamer weltweit bedeutet es neue Welten, die aus dem Nahen Osten stammen könnten.

Like this? Create a free account to export to PDF and ePub, and send to Kindle.

Create a free account